5 Jahre nach McKinsey
Interview mit Dr. Daniel Hannemann
Fünf Jahre Zukunft bauen – Dr. Daniel Hannemann über Innovation, Verantwortung und das, was bleibt
Herr Dr. Hannemann, vor fünf Jahren haben Sie McKinsey verlassen, um zur Strenger Gruppe zu kommen. Wie blicken Sie auf diese Entscheidung zurück? Mit viel Dankbarkeit und Stolz. Der Wechsel war mehr als ein beruflicher Schritt. Es war eine bewusste Entscheidung für unternehmerisches Handeln und die damit verbundene Wirksamkeit. Ich wollte nicht nur strategisch arbeiten, sondern auch mitgestalten. Bei Strenger habe ich die Möglichkeit, beides zu verbinden: Strategisches Denken und konkrete Umsetzung. Und natürlich war es eine Umstellung: von globalen Strukturen zu einer Kultur mit kurzen Wegen und viel Herzblut. Da muss man auch Arbeitsweisen ändern. Heute sehe ich, dass daraus etwas entstanden ist, das über meine Erwartungen hinausgeht.
Was hat sich in diesen fünf Jahren für Sie persönlich verändert? Wer baut, lernt Geduld und Ausdauer. Gleichzeitig bleibt der Anspruch, jeden Tag die Zukunft ein kleines Stück besser zu machen. Was mich antreibt, ist das Bewusstsein, dass wir mit jeder Entscheidung Lebensräume schaffen. Für Familien, für Paare, für Investoren. Das verpflichtet. Und das geht nur mit einem Team, das zusammenhält. Gerade in einer Marktphase wie dieser spüre ich, wie stark unser Zusammenhalt wirklich ist – und wie viel Leidenschaft hier jeden Tag eingebracht wird. Das ist nichts Selbstverständliches. Viele Kolleginnen und Kollegen sind seit zehn oder zwanzig Jahren bei Strenger – solche Jubiläen feiern wir mit echter Wertschätzung
Gibt es ein konkretes Erlebnis, das diese Jahre für Sie besonders prägt? Ein Spatenstich vor wenigen Tagen in Ditzingen bei Stuttgart für unser Quartier "Golden Heights". Jedes Projekt ist besonders und es zeigt immer wieder was wir als Team geschaffen haben. Wir haben Tempo aufgenommen, ohne oberflächlich zu sein. Wir haben Standards etabliert, ohne Uniformität. Und wir haben neue Maßstäbe gesetzt – nicht nur in der Technik, sondern in der Haltung. Ditzingen steht exemplarisch dafür: Wir bringen dort verschiedenste Wohnformen zusammen – von Reihenhäusern über Doppelhäuser bis hin zu Design-Einfamilienhäusern. Und wir sind die ersten, die dort bauen. Ein weiteres Highlight ist natürlich für mich unser bislang größtes Arkadien-Projekt in Weil am Rhein – ein städtebauliches Signal für nachhaltiges, urbanes Wohnen im Basler Dreiländereck.
Strenger versteht sich heute als Innovationsführer der Branche. Was heißt das konkret? Für uns heißt Innovation: Dinge wirklich besser machen – nicht komplizierter. Wir verbinden Technik mit Haltung, Effizienz mit Schönheit. Das beginnt im Großen, bei der Quartiersentwicklung – und zeigt sich im Kleinen, wo es für die Menschen spürbar wird. Zum Beispiel in unseren Bädern: mehr Licht, besser durchdacht, mit echten Design-Updates. Integrierte Möbel, klare Linien, gesunde Materialien. Auch unsere Abläufe haben wir weiterentwickelt. Lean Management hilft ganz konkret dabei, dass Prozesse reibungsloser laufen und Bauzeiten planbarer werden. Das hilft auch Kapitalanlegern. Ihnen bieten wir werthaltige Immobilien mit steuerlicher Sonderabschreibung und KfW-Förderung. Das ist Wertschöpfung mit Weitblick.
Was sind konkrete Innovationen, die Strenger auszeichnen? Unsere QNG-zertifizierten Gebäude mit KfW-40-NH-Standard setzen neue Energie- und Gesundheitsmaßstäbe. Wir arbeiten mit digitalen Planungsprozessen, die nachhaltige Materialien und Designkonzepte frühzeitig integrieren. Gleichzeitig entwickeln wir smarte Grundrisse, die auch in der Vermietung funktionieren. In der Summe entstehen Räume, die heute funktionieren und morgen bestehen. Von bezahlbar bis hoch anspruchsvoll.
Welche Rahmenbedingungen braucht Innovation, um Wirkung zu entfalten? Nach fünf Jahren in einer der reguliertesten Branchen der Welt sehe ich ganz klar: Dort, wo gebaut wird, bleiben die Mieten fair. Dort, wo überreguliert und blockiert wird, entsteht Verknappung – und Verdrängung. Berlin ist hier das prominenteste Beispiel. Trotz ausreichend vorhandener Flächen im Vergleich zu anderen Weltstädten wird viel zu wenig gebaut und zu langsam entwickelt. Wir brauchen nicht mehr Debatten über Deckel und Paragrafen, sondern mehr pragmatische Lösungen, die günstiges und nachhaltiges Bauen skalierbar machen. Unsere Linie Baustolz zeigt mit seriellem Bauen, dass das geht – wenn man es will.
Was bedeutet Ihnen Gestaltung? Gestaltung ist Haltung. Architektur und Design sind mehr als Schönheit – sie sind Ausdruck von Respekt gegenüber dem Menschen, der darin lebt. Ich bin meiner Frau und Geschäftsleitungskollegin, Dr. Lis Hannemann-Strenger, sehr dankbar, dass sie mit ihrem feinen Gespür für Ästhetik unsere Projekte immer wieder bereichert und das Denken im Haus auch in der zweiten Generation unseres Familienunternehmens prägt. Gleichzeitig leben wir Gestaltung als Teamleistung – etwa in der engen Zusammenarbeit mit renommierten Architekturbüros, die Quartiere wie Stuttgart Parkside und Heilbronn Lakeview mit uns entwickelt haben. Solche Partnerschaften bringen nicht nur neue Perspektiven, sondern auch Strahlkraft in die Region.
Ein Satz zu Ihrem Vorgänger, Karl Strenger? Ich habe große Hochachtung vor dem, was Karl Strenger über 40 Jahre aufgebaut hat. Er hat Strenger nicht nur unternehmerisch geprägt, sondern auch eine Haltung vorgelebt, die bis heute spürbar ist. Als Familienunternehmen stehen wir auf gesunden Beinen – mit einer soliden Eigenkapitalbasis, klarer Ausrichtung und dem Bewusstsein, dass man nur dann gut baut, wenn man langfristig denkt. Dieses Fundament ermöglicht es uns, heute mutige Schritte zu gehen – in der Innovation, im Design, aber auch im gesellschaftlichen Anspruch.
Worauf freuen Sie sich in den nächsten Jahren? Auf viele neue Nachbarn. Denn am Ende sind es die Menschen, die unseren Projekten Sinn geben. Wenn jemand sagt: "Hier fühle ich mich zu Hause" – dann haben wir alles richtig gemacht.
Das Gespräch führte die Redaktion der Strenger Gruppe.